Bedingt durch die breite Aufstellung des Roten Kreuzes, die im Rahmen des sogenannten Komplexen Hilfsleistungssystems seit vielen Jahren geübte Praxis auch in Mönchengladbach ist, übernimmt das DRK in Konzepten wie der Betreuungsplatz-Bereitschaft 500 oder dem städtischen Einsatzabschnitt Betreuung mit seinen zwei Einsatzeinheiten die Federführung bei der Planung und Durchführung von Lagen mit Schwerpunkt im Bereich der Betreuung von unverletzten Personen. Deswegen bestand, seitdem mit der Ankunft von hilfsbedürftigen Kriegsflüchtlingen in Mönchengladbach zu rechnen war, kontinuierlich eine enge Abstimmung zwischen Rotem Kreuz und der Stadt in Person von Oberbürgermeister Felix Heinrichs, dem Dezernat für Feuerwehr- und Ordnungsangelegenheiten, der Berufsfeuerwehr und dem Fachbereich Soziales und Wohnen. Ansprechpartner für den DRK-Kreisverband Mönchengladbach in diesem Kreis ist unser -Kreisbeauftragter Katastrophenschutz René Hartmann für alle DRK-Einsatzkomponenten und Kreisgeschäftsführer Mike Boochs für die hauptamtliche Unterstützung. Die Durchführung des Einsatzes obliegt Kreisbereitschaftsleiter Volker Jahn und den Führungskräften der Einsatzeinheit.
Am Donnerstag um 13:09 Uhr erfolgte die Alarmierung der Rotkreuz-Kräfte, da im Laufe des Tages mit der Ankunft erster Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Mönchengladbach zu rechnen war. Hierzu wurde durch Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sowie mithilfe von weiteren Kräften aus dem Technik- und Logistikzentrum der Berufsfeuerwehr die Krahnendonkhalle im Stadtteil Neuwerk zügig mithilfe von Feldbetten für bis zu 200 Personen als vorübergehende Notunterkunft hergerichtet. Zur Registrierung, Versorgung mit Lebensmitteln, Hilfe bei akuten Anliegen und der notwendigen Corona-Testung der Ankommenden standen in der Anlaufphase mehr als 20 ausschließlich ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des DRK-Katastrophenschutzes bereit. Bereits in dieser ersten Phase zeigte sich, dass die während der Migrationslage 2015 eingeübte gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure auch 2022 erneut eine wichtige Voraussetzung ist, um den aus der Ukraine geflüchteten Menschen die bestmöglichen Bedingungen bei ihrer Ankunft bieten zu können.
Seit Freitag, 11. März 2022 befinden sich im Zweischichtsystem zu jeder Zeit vier ehrenamtliche Rotkreuz-Helferinnen und -Helfer in der Krahnendonkhalle. Die Versorgung mit Lebensmitteln und warmen Mahlzeiten erfolgt seitdem durch die städtische Sozial-Holding. Das DRK steht schwerpunktmäßig für die Registrierung und Testung weiterer ankommender Flüchtlinge, Betreuung der Personen in der Notunterkunft und zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung bereit. Akuter Bedarf an Kleidung kann durch die DRK-Kleiderkammer und umliegende Einrichtungen in Neuwerk abgedeckt werden, des Weiteren stehen in ausreichender Anzahl Hygienepakete zur Verfügung, die von den Katastrophenschutzkräften unmittelbar zusammengestellt wurden. Auch für WLAN wurde bereits gesorgt. Die Jüdische Kultusgemeinde Mönchengladbach und Pfarrer Till Hüttenberger von der evangelischen Kirche leisten darüber hinaus unschätzbares zivilgesellschaftliches Engagement.
Soweit zurzeit absehbar, geht das Deutsche Rote Kreuz in Mönchengladbach von einer länger andauernden Einsatzlage aus. Sachspenden werden in der Notunterkunft selbst nicht benötigt. Über aktuelle Abgabemöglichkeiten für Sachspenden informiert die Stadtverwaltung unter https://www.moenchengladbach.de/de/leben-in-mg/zusammenleben/ukraine-hilfe.
Ebenso wichtig sind Geldspenden, um den langfristigen Einsatz der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zur Hilfe der Menschen in der Ukraine zu ermöglichen. Der DRK-Bundesverband hat dazu unter https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/ eine zentrale Spendenseite eingerichtet, bitte wählen Sie dort als Verwendungszweck „Nothilfe Ukraine“ aus.
Wir danken unseren ehren- und hauptamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern herzlich für ihren schnellen und professionellen Einsatz in den vergangenen und noch kommenden Tagen!